Deutsche Küche für Ulm (Teil 1)

Aus internationalem Blickwinkel gelten deutsche Gerichte gewöhnlich als besonders deftig und fleischlastig. Eindeutig typisch deutsch ist insbesondere das Sauerkraut – die „Krauts" werden die Deutschen nämlich in anglo-amerikanischen Ländern geheißen.

Für was ist die Deutsche Küche bekannt?

Wenn Besucher aus dem Ausland nach Ulm an der Donau kommen, ist eine der am liebsten gestellten Fragen die zu den typisch deutschen Essen. Dass man außer der Deutschen Küche in Ulm und auch über den Horizont des heimischen Bundeslandes Baden-Württemberg hinweg wenigstens einige Spezialitäten in der Südhälfte von Deutschland oder am besten im ganzen Land aufzählen kann, wird dabei erwartet.

Über Sauerkraut hinaus ist Deutschland auch für seine zahlreichen Brotsorten und Wurstsorten beliebt. Weitere Exportschlager sind Lübecker Marzipan, Dresdener Stollen, Thüringische Rostbratwürste, bayrische Brezel und auch deutsche Weine.

Deutschland ist vor allem aber ein Land mit einer riesigen Genussvielfalt. Für jeden Gaumen hat die deutsche Küche etwas zu bieten – von Ost bis West, von Süd bis Nord. Regionale Besonderheiten bürgen bei der deutschen Kochkunst für die die große Vielfalt, von Fisch und Fleisch über Gemüse und Obst bis hin zu den verschiedenen Brotarten.

Quer durch das Land beginnen wir hier in den beiden Teilen dieses Blogbeitrages eine kleine Reise und stellen die für sie charakteristischen Spezialitäten aus jeder Region vor:

Deftige Deutsche Küche aus Bayern

Bekannt für ihre kräftige Küche sind die Bayern – mit vielen Fleischgerichten wie Schweinshaxe oder Weißwurst und Eintöpfen wie Pichelsteiner. Bayerische Hauptgerichte kommen selten ohne Fleisch aus: Neben Weißwurst und Haxe kommen sie ebenso oft als Schweinebraten, Leberkäse oder Krustenbraten daher. Kartoffelsalat, Sauerkraut, Nudeln oder Semmelknödel sind typische Beilagen.

Hier in Bayern gibt es selbstverständlich die Brotzeit - ein Snack, der sogar Hauptgerichte ersetzen kann. Aus Brezeln und Brot und Fleisch, Wurst, Käse besteht jene ... und es gibt da dann noch den Obatzda, eine herzhafte bayerische Käsevariante.

Aber nicht nur deftig, allerdings genauso auch süß können die Bayern. Germknödel kommen ursprünglich aus Österreich, werden als halbkugelförmige Knödel aus Hefemasse, befüllt mit Pflaumenmus aber auch hier gegessen. Die Prinzregententorte ist eine weitere Leckerei, eine vornehmlich in Bayern weitgehend Torte, die aus einigen Lagen sehr dünner Biskuitschichten und einer Schokoladencreme besteht.

Vielfältige Deutsche Küche aus Niedersachsen

Niedersachsen ist ein weitläufiges Bundesland, entsprechend gibt es dort zahlreiche regionale Verschiedenheiten. Jedoch trifft man in fast allen Gasthäusern auf das Sauerfleisch, gewöhnlicherweise kommt es mit Kartoffeln aus der Küche. Vor allem in der Lüneburger Heide verbreitet ist das Heidschnucken-Fleisch. Mit diesem Schaf-Fleisch gibt es hier einige zu Würsten, Braten oder Gulasch verarbeiteten Erzeugnisse.

Zudem ist Niedersachsen als Grünkohl-Hochburg bekannt. Je nach Landstrich gibt es als Beilage Bregenwurst und Pinkel. Auch ist Seefisch verfügbar, da Niedersachsen im Nord-Westen ans Meer grenzt – gerne werden hier deswegen Makrelen, Scholle, Butt oder Hering gegessen. Vor allem ist im Binnenland geräucherter Aal zu erhalten.

Aus dem süßen Bereich kommen süße Hefteteigmännchen -, Buchweizentorten, Heidesandkekse oder Eichsfelder Weihnachtsstollen. Auf der Karte sieht man als Beilagen hier in Niedersachsen bevorzugt Spargel und Kartoffeln.

Nordrhein-Westfalen – fleischlastige Deutsche Küche

Ein Gebiet in Deutschland, in dem man reichlich Rind- und Schweinefleisch findet, ist Nordrhein-Westfalen. Die Westfalen lieben Schinken, wohingegen die Rheinländer Sauerbraten bevorzugen - beide verbindet die Liebe für Fleisch. Rheinischer Sauerbraten ist ein Klassiker des Rheinlands: Rindfleisch wird mehrere Tage lang eingelegt, dann gegart und angebraten.

Für seine reichlich verschiedenen Wurstsorten, zum Beispiel die westfälische Mettwurst vom Schwein und die Westfälische Schinkenwurst ist Westfalen bekannt. Im Ruhrgebiet findet man beispielsweise auch sehr oft Pfannekuchen und auch Kartoffelpuffer sind in Nordrhein-Westfalen sehr verbreitet und werden Reibekuchen geheißen. Sie werden oft mit Apfelkompott und Apfelmus angerichtet.

Eine wahre westfälische Spezialität ist der Pumpernickel, ein sehr herzhaftes und dunkles Roggenbrot. Die Aachener Printen sind eine Aachener Delikatesse und ähneln Lebkuchen. In einigen verschiedenen Spielarten gibt es sie: beispielsweise in weicherer Variante oder mit Schokolade.

Muzen sind ein sehr populärer Nachtisch, es gibt sie als Kugeln aus Quarkteig oder auch als Scheiben aus Hefeteig.

Die Nudelspezialisten der Deutschen Küche: Baden-Württemberg

Gerne essen die Baden-Württemberger ihre Maultaschen. Um während der Fastenzeit Fleisch zu verzehren, wurde die Maultasche ehedem von den Mönchen der Abtei Maulbronn kreiert. Sie werden gewöhnlich mit Kartoffeln und Brot serviert und können gebacken, in Brühe gekocht oder gebraten werden.

reduziert sich die kulinarische Landschaft aber selbstverständlich nicht ausschließlich auf Maultaschen Trotzdem liegt der Mittelpunkt auf herzhafter, einfacher und guter Nahrung.

Beeinflusst ist die Küche aus Baden von der Französischen, welches zum Beispiel das Badische Schnecken-Süpple beweist. Aus Brägele, Bibbeliskäs und Wurstsalat bereitet man das Badische Dreierlei. Und hier darf natürlich die weltberühmte Schwarzwälder Kirschtorte nicht vergessen werden, ein großer Schokoladenkuchen mit Kirschwasser, Schlagsahne und Kirschen.

Hingegen ist der Zwiebelrostbraten, ein Rinderbraten mit Röstzwiebeln, ein überaus beliebtes Essen in Schwaben. Zu den schwäbischen Klassikern zählen außerdem Spätzle, also Eiernudeln.

Die Käsespätzle sind eine zusätzliche schwäbische Leibspeise. Um Nudeln vom Eierteig dreht es sich dabei – sie werden bereitet, indem man Käse und Zwiebeln zugibt.

Kredenzt werden sie oftmals auch als Beilage zu Fisch- oder Fleischgerichten sowie mit einer Soße.

Der Kaiserschmarrn, ein geschnittener Pfannekuchen, ist ein beliebtes Dessert in Schwaben, den man mit Apfelmus oder Pflaumenkompott aus der Küche bringt.

Rheinland-Pfalz – Deutsche Küche mit Pfiff

Es gibt ein Sprichwort in Deutschland: "Was sich befremdlich anhört, schmeckt lecker!". in die Küche der von Rheinland-Pfalzwagt

Natürlich allen voran mit dem Saumagen, einer Speise, die mit Sauerkraut, Kartoffeln und Wurst in einem Schweinemagen hergestellt wird. Richtig bekannt wurde er vor allem durch den früheren Kanzler Helmut Kohl, der in der Pfalz beheimatet war.

Zu den beliebtesten Pfälzer Spezialitäten gehören zudem die Dampfnudeln, sie kommen aus einem Teig von Butter, Mehl mit Trockenhefe, Zucker oder Vanillezucker und Milch. Übergeben wird dazu optional Weinsoße oder Vanillesoße.

Ein klassisches Herbstgericht ist der Zwiebelkuchen, es gibt ihn traditionell in der Zeit der Weinlese. Der junge-, noch nicht durchgegorene, Wein "Federweißer" schmeckt dazu ganz besonders gut.

Spezialitäten wie Döppekooche sind im Norden von Rheinland-Pfalz wie dem Westerwald verbreitet. Dabei handelt es sich um frittierte Fladen, die aus Flädle oder Kartoffeln zubereitet werden. Der Klassiker kommt aus einer Masse Speck, Dörrfleisch, Gewürze, Eier, fein geschnittener Zwiebeln und geriebener Kartoffeln.

Handkäs und auch Spundekäs zählen auch zu den Rheinland-Pfälzer Spezialitäten, sie munden sehr gut zu Wein und stehen deswegen in den Weinstuben und Straußwirtschaften auf der Speisekarte, vor allem in Rheinhessen.

kommt der Wein zu den Spezialitäten aus Rheinland-Pfalz aus den Anbaugebieten Niederrhein, Pfalz, Mosel, Rheinhessen oder der Ahr – das Bundesland kann quasi aus dem Vollen schöpfen.

...und noch viel mehr aus der deutschen Küche

Natürlich gibt es aus jedem Landstrich und aus jedem Bundesland viele Gerichte mehr aufzuzählen. Ihr selbst könntet bestimmt für die hiesige Küche oder -größer gefasst- der Region Donau-Iller mehr von der Heimat-Küche erzäheln Und es sind selbstverständlich nicht nur die festen Leckereien, sondern auch ihre flüssigen Pendants, von denen für Deutschland einige charakteristisch sind.

Nach dem Saarland, Hessen, Schleswig-Holstein und Thüringen schauen wir dann für die Ulmer im zweiten Kapitel über typisch deutsche Spezialitäten.