Trier

Trier - Das Rom des Nordens

Porta Nigra Trier

Die von den Römern gegründete Stadt Trier in Rheinland-Pfalz gilt als die älteste Stadt Deutschlands und zählte einst zu den blühendsten Metropolen des Römischen Reiches. Das Stadtbild ist geprägt von Zeugen dieser Zeit, die hierauf Schritt und Tritt erlebbar ist. Allein sieben Gebäude, darunter die Porta Nigra, genießen den UNESCO-Weltkulturerbestatus.

In Trier wimmelt es nur so von Sehenswürdigkeiten, zu denen wir Euch heute auf einem Rundgang mitnehmen wollen. Vielleicht kommt Ihr ja auf den Geschmack und setzt es auch auf Eure 'Must See' Liste.

Sehenswürdigkeiten Trier

Über die Römerbrücke, die älteste Brücke Deutschlands und seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, laufen wir in die Trierer Innenstadt. Die Errichtung der Brücke markiert die Gründung der Stadt, um 17. vor Chr. Im Flussbett gefundene Hölzer konnten auf diese Zeit datiert werden. Die Basaltpfeiler der Brücke wurden im 2. Jahrhundert erbaut und wurde zwischenzeitlich teilweise gesprengt und wieder aufgebaut. Im Jahre 1931 wurde sie verbreitert und erhielt an den Seiten Fußgängerwege. Bis heute markiert die Brücke einen der zentralen Knotenpunkte der Stadt und noch heute sollen sich im Flussbett unter ihr rund eine Million Münzen befinden, die früher als Opfer für die dort lebende Göttin Mosella hineingeworfen wurden.

Unser Weg führt uns weiter zum Geburtshaus des deutschen Philosophen Karl Marx, das heute als Museum dient. Zu Ehren des 200. Geburtstages des bekanntesten Sohnes der Stadt, im Jahre 2018, eröffnete das Museum eine Dauerausstellung, die seine Biografie, seine Werke und Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart umfasst. Interaktive Medienstationen ermöglichen visuelle Darstellungen, der Besucher bekommt einen Einblick in Marx' Wohnräume und sein Leben in Trier. An 359 Tagen im Jahr bietet das Museum im 1727 erbauten barocken Wohnhaus, abwechslungsreiche Veranstaltungen zu zeitgeschichtlichen und aktuellen Themen und ist von uns definitiv zu empfehlen.

Stadt der Kirchen – Kirchen der Stadt

Das älteste Bauwerk Deutschlands, der Trierer Dom, auch bekannt als Domkirche St. Peter, mitten im Trierer Zentrum, ist unser nächster Stopp. Seine Ursprünge gehen auf die Jahre um 340 zurück; er war der Palast der Mutter Konstantins des Großen, heute zählt er zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der ,Heilige Rock', die Tunika Jesu Christi, unter einem klimatisierten Glasschrein aufbewahrt, soll von Kaiserin Helena im Jahre 327 von einer Pilgerfahrt nach Jerusalem mitgebracht worden sein.

Der Dom zu Trier

Der Dom zu Trier

Er ist heute das Ziel von Wallfahrten und gilt als kostbarstes Reliquie der Christenheit. Mittlerweile kann man diese nur noch während der jährlich stattfindenden Heilig-Rock-Tage bewundern, an denen die Kapelle für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Außerdem wird im St. Peter Dom einer der heiligen Nägel vom Kreuze Jesu Christi aufbewahrt. In der Dom-Schatzkammer sind Teile des Kirchenschatzes aus der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert zu sehen, wie mehrere historische Handschriften des Mittelalters und liturgische Gewänder. Der Andreas-Tragaltar ist eines der bedeutendsten Werke ottonischer Goldschmiedekunst.

Unmittelbar neben dem Dom befindet sich die filigrane Liebfrauenkirche. Sie gilt zusammen mit der Elisabethkirche in Marburg, als älteste gotische Kirche in Deutschland. Bildet der Dom, den nördlichen Teil, bildet sie den südlichen Teil der Kirchenanlage und ist heute eine Pfarrkirche. Besonders auffallend ist der Grundriss in Form einer griechischen Rose hat und macht die Liebfrauenkirche, gepaart mit der wunderschönen Glaskunst, zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit in Trier macht.

Weiter gehts für uns ins ,Wohnzimmer der Stadt': der Hauptmarkt, auf dem alle wichtigen Straßen, wie zum Beispiel die beiden Haupteinkaufsstraßen, zusammenlaufen. An sechs Tagen in der Woche ist der Platz in ein Blumenmeer gehüllt und neben diesem eindringlichen Duft, schwirrt auch der Duft von Obst und Gemüse durch die Luft. Als Symbol für Frieden und Recht erhebt sich im Zentrum des Platzes seit vielen Jahren das Marktkreuz empor und auch den Marktbrunnen, der Renaissance, Klassizismus und Elemente aus dem Barock vereint, mit dem Heiligen Petrus in seiner Mitte, solltet ihr euch nicht entgehen lassen.

Porta Nigra Trier

Unser nächster Spot ist das wohl bekannteste Bauwerk von Trier: die Porta Nigra, zu Deutsch: ,schwarzes Tor', das bestens erhaltene Stadttor und Wahrzeichen von Trier. Der Name bezieht sich wohl auf die dunkle Verfärbung des Sandsteins. Der Bau wird auf das Jahr 170 n. Chr. datiert, besteht aus unzähligen Steinquadern und ist von Norden kommend euer Eingang in die Römerstadt. Auch im Inneren verbergen sich wahre Schätze und die Besucher bekommen einen Einblick in die Zeit des römischen Reiches und haben von jedem Stockwerk aus einen wunderschönen Ausblick über die Stadt.

Heute gilt die Porta Nigra Trier als besterhaltenes römisches Stadttor nördlich der Alpen und hat als römisches Kulturdenkmal nicht nur UNESCO-Weltkulturerbestatus, sondern ist auch geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.

Ein barockes Gesamtkunstwerk, die St. Paulin Kirche, markiert unseren nächsten Punkt der Tour. Kurfürst Franz Georg von Schönborn veranlasste ihre Erbauung ab dem Jahre 1734 - Baumeister war kein geringerer als Balthasar Neumann, der Norman Foster des Barock und Rokoko. Besonders sehenswert ist der Innenraum der spätbarocken Kirche. Beeindruckend sind die hellen Säulen sowie die prunkvollen und farbenfrohen Fresken an der Decke der Kirche, welche die Geschichte des heiligen Paulinus und das Martyrium der Thebäischen Legion zeigen.

Ebenso prägend für das Trierer Stadtbild ist die Konstantinbasilika, die ursprünglich als Audienzhalle der römischen Kaiser erbaut wurde. Ihr Inneres ist schlicht gehalten, mit einer rund 36m hohen Holzdecke. Gerade durch ihre Schlichtheit, von innen wie von außen, strahlt die Konstantinbasilika eine besondere Atmosphäre aus. Der Vorplatz ist auf Grund seiner verschiedenen Ebenen ein beliebter Treffpunkt der Trierer Skatersezene.

Für uns geht es nun weiter zum Kurfürstlichen Palais, einem der schönsten Rokoko-Paläste der Welt, der im 17. und 18. Jahrhundert alle Trierer Kurfürsten und Bischöfe beherbergte. Wir lassen es uns nicht nehmen, durch den angrenzenden Palastgarten zu spazieren, wo uns ein wahres Blumenparadies erwartet; gilt er doch als Ideal einer barocken Gartenanlage. Im Inneren des Palais findet ihr einen Wasseruhrbrunnen mit fünf Tierfiguren aus Bronze, die die Trierer Stadtgeschichte symbolisieren. Außerdem solltet ihr auf die Öffnungszeiten achten, da das Palais als Verwaltungsgebäude genutzt wird und die Besichtigung von Innenhof, Foyer, Treppenhaus und Barocksaal so nur zu bestimmten Zeiten möglich ist.

Kurfürstlicher Palais in Trier

Kurfürstlicher Palais in Trier

Wer sich neben antiker Architektur auch noch für Archäologie interessiert, ist im Rheinischen Landesmuseum genau richtig: mit seinen Sammlungen aus der Römerzeit, über das Mittelalter bis zum Barock, die mehrere hunderttausend Jahre umfassen, zählt es zu den bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Etwa 4.500 Exponate zeigen die Geschichte Triers und der Region, am beeindruckendsten ist jedoch der größte erhaltene römische Goldschatz der Welt, das Münzkabinett.

Vom Landesmuseum aus geht es für uns auf direktem Weg zu den Kaiserthermen, einer römischen Badeanlage und späteren Reiterkaserne. Die Thermen, im 4. Jahrhundert entstanden, um den Römern als Kälte- und Wärmebad zu dienen, wurden nie fertiggestellt und ähneln einer Bauruine. Ihre Besonderheit? Die unterirdischen Gänge - passt auf, dass ihr euch nicht verlauft.

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Amphitheater, welches im 2. Jahrhundert erbaut wurde und zu einer der größten Arenen Europas gehörte. Früher fanden hier Gladiatoren- und Tierkämpfe statt, die bis zu 18.000 Zuschauer gespannt verfolgen konnten.

Und Trier liegt an der Mosel

Dass Trier tatsächlich an der Mosel liegt ist nur an wenigen Stellen tatsächlich zu sehen. Darum beenden wir unsere Tour mit einem Aufstieg auf den Petrisberg, von dem aus man eine wunderschöne Aussicht über Trier hat. Früher haben die Römer hier ein Militärlager aufgeschlagen, um die Stadt von oben besser überwachen zu können. ,Der Turm der Träume und Sehnsüchte', der 1945, als die Franzosen aus Trier abzogen, auf dem Petrisberg errichtet wurde, war ein Geschenk der Luxemburger und dient heute als Aussichtsplattform.

Die Mosel – Fluss bei Trier

Die Mosel – Fluss bei Trier

Abschließend möchten wir euch noch an Herz legen, die Teufelsschlucht zu besuchen, zu der einige Wanderwege führen und die mit dem Auto rund eine halbe Stunde von Trier entfernt liegt. Vor etwa 12.000 Jahren, also gegen Ende der letzten Eiszeit, führten verschiedenste Wetterperioden zu gewaltigen Felsstürzen - so kippte damals ein großer Block aus Sandstein aus der Plateauwand heraus, wodurch sich die heute 28 Meter tiefe Felsspalte eröffnete, die jährlich unzählige Besucher anzieht. Wusstet ihr, dass ihr hier quasi auf dem Meeresboden lauft? Vor etwa 190 Millionen Jahren breitete sich hier ein Meer aus - heute bewegt man sich auf uraltem und zu Stein gewordenem Meeresboden.

Haben wir euer Interesse geweckt? Dann wappnet euch mit unseren Infos und macht euch auf ins wunderschöne Trier! Wenn Ihr übrigens von Kultur begeistert seid, empfehlen wir euch auch einen Abstecher in eine Stadt in der Nähe: Speyer, Koblenz, Bad Kreuznach, Mannheim, Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Trier oder Landau in der Pfalz.


 



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