Karlsruhe ist ,die Fächerstadt' im Südwesten von Baden-Württemberg, sie ist die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes und hat neben ihrer Geschichte auch viele Sehenswürdigkeiten und Highlights zu bieten.
Im Jahre 1715 gegründet und damit noch eine relativ junge Stadt, litt Karlsruhe schwer unter der Zerstörung, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte. Erfreulicherweise konnte die badische Stadt aber in den 1950er- und 1960er-Jahren größtenteils wieder neu aufgebaut werden, sodass heute barocke Fassaden das Stadtbild ebenso prägen wie die modernen Gebäude des Bundesverfassungsgerichtes oder des Zentrums für Kunst und Medien, dem ZKM.
Wer, wie wir, zu spät dran ist für eine Stadtführung und Karlsruhe lieber zu Fuß, als mit dem Sightseeing-Bus erkunden möchte, sollte jetzt genau aufpassen. Um unsere Tour etwas aufzupeppen, könnten wir auf die Hearonymus App zurückgreifen, die es den Nutzern ermöglicht, Karlsruhe via digitalem Audioguide über das Smartphone zu erkunden.
Wir entscheiden uns für die analoge Alternative, mit unserem Smartphone als Sicherheit und legen los. Ein Auto würde uns hier nur unnötig ausbremsen, sodass wir mit der Bahn anreisen und unsere Tour vom Hauptbahnhofsvorplatz aus starten, wo wir uns dann auch an der Touristeninformation mit einem Stadtplan ausstatten.
Den ersten Halt bilden das Zentrum für Kunst und Medien, kurz ZKM sowie die Städtische Galerie, das Museum zur Kunstentwicklung in Karlsruhe. Im Jahre 1989 wurde das ZKM mit der Intention gegründet, die klassischen Künste mit in das digitale Zeitalter zu übernehmen. Um die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts angemessen darstellen zu können, verbindet ZKM seit jeher Forschung, Entwicklung und Produktion, Ausstellung und Aufführung sowie Sammlung und Archiv. Der denkmalgeschützte Industriebau ,Hallenbau A', der das ZKM seit 1997 beherbergt, wurde zu Zeiten des Ersten Weltkrieges erbaut und war einst eine Munitionsfabrik.
Über die Kriegstraße begeben wir uns auf direktem Wege zum Ettlinger Tor, wo Freunde ausgiebiger Shoppingtouren in den rund 130 Shops und Gastrobetrieben genau an der richtigen Adresse sind. Für ebendiese warten im Laufe unserer Tour noch weitere Tipps. Wer abends nochmal in dieser Gegend vorbeischaut, sollte dem Badischen Staatstheater auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Dieses umfasst Oper, Konzert, Ballett und Schauspiel sowie das Junge Staatstheater und das Volkstheater und ist mit seinem vielfältigen Spielplan weit über die Landesgrenzen hinaus, bekannt. Alle zwei Jahre ist es einer der Ausrichter der Europäischen Kulturtage.
Von Kultur zu Geschichte führt uns unsere Tour durch Karlsruhe nun zum Marktplatz im Stadtzentrum, auf dem sich ihr Wahrzeichen, die 1823 errichtete Pyramide, befindet. Unter ihr befindet sich in der Gruft der Konkordienkirche, das Grabmal von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach, dem Gründer und Namensgeber der Stadt. Auf dem Marktplatz stehend erblickt man außerdem das Rathaus, die Stadtkirche und den Marktbrunnen.
Unweit des Marktplatzes erfüllt sich ein weiterer Shoppingtraum: der Europaplatz bildet den westlichen Eingang zur Karlsruher Fußgängerzone, die durch die Kaiserstraße bis hin zur Postgalerie, eines der Shopping-Schmuckstücke, führt. Die Kaiserstraße ist die Karlsruher Flaniermeile schlechthin, von ihr zweigen reichlich schöne Fächer- und Szenestraßen ab. Auf diesem langen Shopping-Boulevard läßt es sich bummeln, genießen und den Shoppingausflug zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Geheimtipps aus der Gastronomie und dem Einzelhandel finden sich an vielen Ecken und in Innenhöfen – Märkte bieten den idealen Rahmen um der Sammelleidenschaft freien Lauf zu lassen.
Wir stellen das Shopping hinten an und machen uns weiter auf die Suche nach den Karlsruher Sehenswürdigkeiten. Wo würden wir dabei besser starten als beim nahen Karlsruher Schloss? Der beeindruckende Bau wurde am 1715 von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach mitten im Wald errichtet und bildet den Mittelpunkt der 32 Radial-Straßen des Karlsruher Stadtgrundrisses nach Art eines ,Fächers'. Ursprünglich als Lustschloss gedacht, wurde es nur kurze Zeit später zum ersten und zentralen Gebäude der neuen Stadt Karlsruhe. Begibt man sich auf den Schlossturm kann man den einzigartigen Fächergrundriss, welcher der Stadt den Beinamen gibt, wunderbar erkennen.
Sein barockes Äußeres hat das Karlsruher Schloss seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – seit 1921 ist es Sitz des Badischen Landesmuseums, eines der aktivsten kulturhistorischen Museen Deutschlands. Im Schlossgarten, mit dem Botanischen Garten im Westen und dem Fasanengarten im Osten, übrigens kostenlos zugänglich, lässt es sich wunderbar entspannen und spazieren. Damals im französischen Barockstil angelegt, ähnelt er heute einem englischen Landschaftspark, der Plastiken aus Barock bis hin zur Moderne, Denkmäler, Brunnen und einen großen See beherbergt.
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, eines der großen und traditionsreichen Museen Deutschlands, befindet sich unweit des Schlosses und ist Heimat für Meisterwerke aus acht Jahrhunderten Kunstgeschichte, vornehmlich von deutschen, französischen sowie niederländischen Künstlern.
Nach so viel Geschichte haben wir uns eine kleine kreative Auszeit am Areal des Alten Schlachthofes verdient. Hier tümmeln sich moderne, urbane Cafés, Start-ups und außergewöhnliche Restaurants, die tagsüber zum Essen und abends zum Tanzen einladen. Das Gelände in der Karlsruher Oststadt steht unter Kulturdenkmalschutz - 2007 begann die Verwandlung zur Kultur- und Kreativstätte mit der Eröffnung der Schlachthofgaststätte und der Erweiterung des Tollhauses, welches das größte Kulturzentrum der Region darstellt. Hier finden jährlich knapp 300 öffentliche Veranstaltungen aus den Bereichen Tanz, Comedy, Kabarett, Livemusik und Festival statt.
Zu späterer Stunde lohnt sich ein Besuch im Live-Club Substage, der neben internationalem Rock und Indie-Sounds auch lokale Talente präsentiert. Die Neubauten im Areal sollen mit den vorhandenen denkmalgeschützten Altbauten einen Spannungsbogen zwischen Historie und Gegenwart bilden: schaut vorbei und lasst euch davon überzeugen!
Um unseren Tag in Karlsruhe standesgemäß abzurunden, begeben wir uns mit der Turmbergbahn, einer Standseilbahn aus dem Jahre 1888, auf den Turmberg, um von dort aus die Aussicht zu genießen. Über das ,Hexenstäffele', ein Treppenweg mit 528 Stufen, können Laufbegeisterte ihn ebenso erklimmen – wir entscheiden uns nach dem vielen Laufen für die Turmbergbahn.
Der Turmberg ist mit seinen gut 250 Metern Höhe der nordwestlichste Gipfel des Schwarzwalds, am Übergang zwischen dem Mittelgebirge und der Hügellandschaft Kraichgau. Oben angekommen finden wir die Turmberg-Ruine vor, deren noch erhalten gebliebener Turm als Aussichtsplattform in 28 Metern Höhe dient. Der wunderschöne Ausblick über die Rheinebene und das Stadtgebiet von Karlsruhe und Durlach ist unbezahlbar.
Bei schönem Wetter bildet der Turmberg den perfekten Aussichtspunkt, der sich in Karlsruhe und Umgebung höchster Beliebtheit erfreut. Besonders ist, dass man diese Aussicht auch über eine Webcam verfolgen kann. Ein Essen im Gourmetrestaurant ,Anders auf dem Turmberg', in dem man sich von Starkoch Sören Anders bekochen lassen kann, sollte man auf jeden Fall ins Auge fassen.
Wären wir noch etwas länger in Karlsruhe, würden wir auf jeden Fall einen Besuch im Zoologischen Stadtgarten einplanen, der sich praktischerweise direkt am Hauptbahnhof befindet. Besonders am Karlsruher Zoo ist die gelungene Kombination aus Tiergarten und Parklandschaft, die jährlich über eine Million Besucherinnen und Besucher anzieht. Der Stadtgarten bietet, neben seinem historischen Baumbestand, den farbenprächtigen Blütenarrangements, Themengärten sowie See- und Teichanlagen.
Auch den Besuch einer einer Veranstaltung in Karlsruhe müssen wir verschieben – macht nichts, dann haben wir mit dem Karlsruher Event-Programm gleich ein pulsierendes Thema für den nächsten Blogbeitrag.
Redaktion
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