Deutschlands Biergärten sind ein relevanter Bestandteil der Gastronomie des Landes. Leckeres Essen, Getränke und Gesellschaft genießen kann..
Aber was zieht uns überhaupt in einen Biergarten und warum sind sie so besonders? Werfen wir mal einen genauen Blick darauf, was einen Biergarten ausmacht und wo man sie in der Region Rhein-Main finden kann.
Wir wissen nicht, wie es Euch geht - uns jedenfalls schmeckt Essen draußen gleich noch mehr, jedenfalls wenn die Temperaturen es zulassen. Und in diesem Fall kommt ein Biergarten in Hessen gerade wie gerufen.
1589 wurde der erste dokumentierte Biergarten überhaupt angelegt - in München. Diese Kultur gibt es also schon mehr als 400 Jahre, sie wird mit Vergnügen gehegt und allenfalls behutsam weiterentwickelt. Mit dem Platzhirsch gibt es auch in Frankfurt einen beliebten Biergarten.
Ein Biergarten ist für gewöhnlich ein offener Außenbereich, oft an einer großen, bewirtschafteten Hütte mit Tischen und Stühlen oder einem Restaurant. Er befindet sich öfter auch in der Nähe eines Gewässers oder einem Park. Das liegt daran, dass der Biergarten ursprünglich geschaffen wurde, um das Bier in den heißen Monaten des Sommers kühlen zu können. Oftmals findet man sie direkt an einem gekühlten Bierkeller, einem Lagerraum für Bier. In Franken zum Beispiel ist deshalb "Bierkeller" der benutzte Name für einen Biergarten, auch werden sie ab und an Gastgärten oder Wirtsgärten genannt.
Wenn man so will, ist der Magnet eines Biergartens seine gemütliche Atmosphäre. Trotz des munteren Treibens gibt es keine Hektik. Ein Treffpunkt, an dem man sich fallen lassen- und mit Freunden eine Mahlzeit oder ein Getränk genießen kann, das ist ein Biergarten. Die Gesellschaft ist ein unersetzlicher Teil des Biergartenerlebnisses. In der Tat besuchen viele Deutsche einen Biergarten, um neue Kontakte zu knüpfen oder auch um sich mit Freunden oder der Familie zu unterhalten.
Die Bedienungen sind aufmerksam und bringen Euch zügig, was Ihr bestellt habt. Da Biergärten oft recht große Betriebe sind, sind die Kräfte entsprechend geschult und erfahren. Bei so mancher Bedienung staunen die Gäste jedenfalls nicht schlecht über die Menge an Getränken oder Speisen, die jene in der Lage ist, auf einmal an den Tisch zu bringen.
Auch das Essen eines Biergartens ist normalerweise hervorragend In einem Biergarten gibt es häufig einen Grill, wo Ihr traditionelle deutsche Gerichte wie Kartoffelsalat, Bratwürste oder Fleischspieße bestellen könnt. Gewöhnlicherweise sind die Speisen und Getränke in einem Biergarten in der Regel klein, aber beliebt: belegte Brote, Würstchen, Brezeln und andere Snacks.
Wie der Name schon nahelegt, wird selbstverständlich auch viel Bier serviert, oft in Krügen und zuweilen auch in Form eines angenehmen Radlers. CharakteristischeBiergarten-Schmankerl aus der Küche sind vielfältige Mahlzeiten, die von herzhaften Klassikern wie Wurstsalat oder Brathähnchen bis hin zu neuzeitlichen Kreationen wie herzhafte Flammkuchen oder Burger reichen. Biergarten-Klassiker sind darüber hinaus würzig Brotzeiten oder Vespern, Kartoffelsalat, Krautsalat, Leberkäse, Schweinshaxe, Schnitzel, Krustenbraten, Obazda oder Semmelknödel. Oft kommt noch eine kleine Auswahl an süßen Spezialitäten wie Kuchen hinzu.
Zuweilen ist der Biergarten ein Teil einer Brauerei und befindet sich auf demselben Grundstück. Natürlich möchte der Brauer sein selbst gemachtes Bier den Mann und die Frau bringen. Deshalb hat die Zahl der handwerklichen Brauereien und kleinen Brauereien in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Das so hergestellte Bier kann sich in der Regel ohne Mühe mit dem Bier der großen, etablierten Brauereien messen.
Handwerklich gebraute, deutsche Biere werden ständig beliebter, weil sie von hoher Qualität sind und oft sehr kreative Kompositionen aufweisen. Und natürlich hat unsere Republik auch eine große Brauerei-Geschichte. Craft-Bier aus der Region Rhein-Main gibt es hier übrigens von die Bierothek, die Biere schmecken hervorragend.
Im Ursprungsland Bayern gibt es heute rund 1.300 Biergärten. Es ist klar, dass man dort viel Wert auf sich und seine Biergarten-Kultur legt.
Im Jahre1812 wurde sogar eine Biergartenverordnung erlassen, um diese bayerische Institution zu erhalten. Zwingende Voraussetzung ist demnach bei einem Biergarten, dass die Gäste auch selbst mitgebrachte Speisen verzehren dürfen, dass eine urige Möblierung ohne aufwändige Tisch-Deko mit dem Vorhandensein einer separaten Bierzapfanlage und der Möglichkeit zur Selbstbedienung kombiniert werden. Dabei ist auch ein zwischen dem Garten- und dem Innenbereich differenziertes Getränkesortiment und Speisenangebot zwingend nötig, die Gaststätte muss darüber hinaus den Anstrich eines Gartens haben.
Der Betrieb ist hauptsächlich auf Schönwettermonate in der warmen Jahreszeit beschränkt. Menschen aus ganz Deutschland und der Welt strömen nach Bayern, um ein paar Biere in relaxter Atmosphäre inmitten der schönen Natur zu genießen - und nicht nur die Einheimischen lieben die bajuwarischen Biergärten. Besonders heftig ist der Run auf dem Münchner Oktoberfest, dem größten Volksfest weltweit. Die Theresienwiese, wie die Festwiese heißt, verwandelt sich jedes Jahr Ende September in einen riesengroßen Biergarten.
Die weit bekannten und noch aktiven Kellerbiergärten mit reicher Geschichte sind der Paulanerkeller am Nockherberg der Hofbräukeller und der Augustiner-Keller. Den weltweit größten traditionellen Biergarten findet Ihr im Hirschgarten in München. Der bekannteste Biergarten der Münchener und Reisenden, der auch der zweitgrößte ist, liegt im Englischen Garten, unmittelbar am Chinesischen Turm. Zentral in Bayerns Hauptstadt München befindet sich obendrein ein Biergarten im Viktualienmarkt. Der Biergarten am Nockherberg wurde durch die Paulaner-Fernsehwerbung landesweit bekannt.
In geringer Entfernung zu München liegen bei Oberhaching die Kugler Alm, wo der Radler herstammen soll und nahe Pullach die Waldwirtschaft, welche durch die Biergartenrevolution richtungsweisend für Streitigkeiten über Lärmschutz in Nachbarschaften und somit auch eine Grundlage der Biergartenverordnung und der Definition eines traditionellen Biergartens geworden ist. Biergärten, die zu Klöstern gehören sind zum Beispiel das Neuzeller Klosterbräu, das Kloster Andechs oder das Kloster Weltenburg. Die Brauerei und der Biergarten befinden sich inmitten der freien Natur und oft in der Nähe des Klosters.
Übrigens. das Ginnheimer Wirtshaus liegt etwas außerhalb von Frankfurt auf dem Land, in der freien Natur. Zu den prominentesten Biergärten gehören der Biergarten im Englischen Garten am Chinesischen Turm in München mit über 7.000 Sitzplätzen, sowie der Biergarten am Nockherberg mit seinem jährlichen Satiregipfel und knapp 2.300 Sitzgelegenheiten. Oftmals erlauben es die Größe und die Lage eines Biergartens daher, ein Spielgelände für die kleinsten Gäste einzurichten oder den weiträumigen Garten für Fangen oder Versteckspiele zu nutzen. Das macht den altbewährten Biergarten auch für einen Besuch mit Kindern interessant, wenn Ihr Familie habt.
Ein Relikt aus der Geschichte der Biergärten ist übrigens der Biertisch, der nicht nur in Gasthäusern, sondern auch zu anderen Feierlichkeiten unter freien Himmel verwendet wird und längst zu einem gängigen Begriff geworden ist. Biergärten sind in aller Regel vom frühen Frühling bis zum späten Herbst offen. Um einen schönen Nachmittag mit alten und neuen Freunden genießen zu können, sind sie der perfekte Ort.
Redaktion
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