Deutsche Küche für Regensburg (Teil 2)

Gerade Sauerkraut gilt als typisch deutsch, sind die Deutschen für die anglo-amerikanischen Länder schließlich die "Krauts". Aus internationaler Sicht gilt die Deutsche Küche oft als besonders herzhaft und fleischlastig.

Wofür ist die Deutsche Küche bekannt?

Doch nicht nur für das Sauerkraut, sondern auch für verschiedenste Wurst- und Brotsorten ist die Bundesrepublik bekannt. Schließlich gibt es auch in der Region Oberpfalz regionale Brot-Spezialitäten, die es eben nur dort gibt. Wen überrascht das - Laut Deutschem Brotinstitut gibt es in Deutschland etwa 3000 verschiedene Brotsorten. So lang ist die Liste des Deutschen Brotregisters. Deutsche Weine, Lübecker Marzipan, Dresdner Stollen, Thüringische Rostbratwürste oder auch Brezeln sind weitere Exportschlager.

Deutschland ist vor allen Dingen ein Land mit einer großen kulinarischen Vielfalt. Die Deutsche Küche hat für jeden Geschmack etwas zu bieten - ganz gleich ob Ost, Nord, Süd oder West. Dies trifft auch auf die Bevölkerung von Bayern zu. Regionale Besonderheiten von Fleisch und Fisch über Gemüse und Obst bis hin zu leckeren Bierspezialitäten sorgen für Abwechslung in der Deutschen Küche.

Wir starten wieder eine kleine Reise durch deutsche Bundesländer und stellen in den zwei Teilen dieses Blogartikels aus jeder Region typische Spezialitäten vor.

Küche mit Kontrast - Willkommen in Schleswig-Holstein

Die dänischen, friesischen und niederländischen Einflüsse prägen die Küche Schleswig-Holsteins ebenso wie das häufig raue Klima sowie die Nähe zum Meer.

Birnen, Bohnen und Speck ist das wohl bekannteste Gericht der Küche Schleswig-Holsteins. Die Süße der Birne trifft hier auf die kräftig-deftige Speckbrühe. Mutmaßlich eine außergewöhnliche Kombination, ist sie jedoch in Deutschlands nördlichstem Bundesland ganz normal. Diese häufig vorkommende Kombination aus süßen Komponenten mit salzigen oder sauren, nennt man Broken sööt, Gebrochene Süße. Überwiegend gemeinsam serviert werden saure und süße Komponenten, die man söötsuur nennt.

Typisch norddeutsch ist der Meelbüdel, ein Serviettenkloß, zu dem Früchte, Schweinebacke und Kochwurst gereicht werden. Ferner Broken-sööt sind süß angemachtes Rübenmus, das Holsteiner Sauerfleisch oder süßsaure Gänsekeule.

Auch Grünkohl kann nach langem Garen mit karamellisierten Röstkartoffeln und Kochwurst Broken sööt serviert werden. Manch einer würzt sogar noch mit Zucker nach, der auf dem Tisch bereit steht. Zwischen Ost- und Nordsee gelegen, ist in Schleswig-Holstein selbstverständlich auch Fisch ein Star der Küche. Hier sind vor allem Heringe, die Kieler Sprotten und Maischollen zu nennen.

Zu Bratfisch kann es auch Kompott und Fruchtsaucen als Beilage geben.

Friesische Bohnensuppe zu Vanilleeis wird gerne als Dessert gegessen.

Thüringer Hausmannskost

Eine deutsche Lebensweisheit besagt: „Ein Sonntag ohne (Thüringer) Klöße verlöre von seiner Größe.“ So beginnen wir auch direkt schon mit der bekanntesten Spezialität der Thüringer Küche.

Dazu gibt es klassischerweise einee Bratensauce, Apfelrotkohl und Rinderrouladen. Aus der Thüringer Küche gibt es bodenständige, deftige Hausmannskost, die gerne aus unterschiedlichen Fleischsorten besteht.

Die Thüringer Rostbratwürste sind so ein weiteres Nationalgericht. Verschiedene andere Wurst- und Wildspezialitäten stehen auch oftmals auf der Karte.

Gehacktes, also Mett, ist auch sehr beliebt.

Die Thüringer Küche ist allgemein sehr fleischlastig mit kräftigen Saucen. Gerade das mögen wohl viele Deutsche, vor allem gut 150 Tausend Einwohnern Regensburgs. Seit jeher ist Thüringen mit seinen gigantischen Waldgebieten geprägt von Forstwirtschaft und Bergbau sowie von Landwirtschaft, was sich auch in der Küche widerspiegelt. Aber auch Kuchenspezialitäten, vor allem den einfachen Blechkuchen, lieben die Thüringer. Festliche Anlässe und Bestattungen werden in Thüringen von wenigstens zehn Kuchensorten begleitet.

Saarland - gehaltvolle Deutsche Küche

Im Saarland sagen man: "mir wisse, was gudd iss." Kräftig-deftiges Essen spielt im Saarland die Hauptrolle.

Wo aber liegt der Ursprung der Küche des Saarlandes? Kartoffeln werden, aufgrund der Vergangenheit des Saarlandes, sehr häufig eingesetzt. So wie es früher auch in Regensburg der Fall war, mussten Nahrungsmittel vor allem kostengünstig und schnell erhältlich sein, so sind auch Lauch, Zwiebeln, Karotten und Bohnen nicht wegzudenken.

Kartoffelklöße, gefüllt mit Leber- oder Blutwurst oder Hackfleisch, zu denen Speck-Sahne-Soße sowie Sauerkraut oder Salat serviert werden, werden Gefillde genannt und sind im Saarland ein klassisches Kartoffelgericht.

Geheirate, Plattgschmelzde oder Hoorische sind ebenso beliebte Kartoffelgerichte. Fleisch wird im Saarland meist gegrillt. Oft auf dem Schwenkgrill zubereitet, gibt es beispielsweise Bratwürste, Frikadellen oder eingelegten Schweinenacken. Hier findet man auch oft die Rotwurst Merguez, die aus Nordafrika kommt und die durch die Nachbarschaft mit dem Elsass, also zu Frankreich, ins Saarland kam. Im Saarland sind zudem vor allem Flüssigwürze und Senf sehr beliebt. Interessant: in keinem anderen Bundesland ist dieser Verbrauch so hoch wie bei der saarländischen Bürgern. Nein, auch die Bayern können dies nicht überbieten.

Hessen - kräftige deutsche Küche

Die hessische Küche lässt sich am besten als kräftig und bodenständig beschreiben. Charakteristische Produkte der hessischen Küche sind Eier, Speck, Brot und Kartoffeln sowie Rindfleisch, Heringe, Kräuter, Linsen und Zwiebeln oder auch unterschiedliche Wurstsorten Besonders beliebt ist die Ahle Worscht, eine aus Schweinefleisch bestehende, luftgetrocknete, leicht geräucherte rote Wurst.

Auch auf dem hessischen Speiseplan stehen unterschiedliche Suppen. Vor allen anderen zu nennen ist hier die Frankfurter Linsensuppe, mit Apfelmus und Würstchen.

Sehr bekannt ist auch die Grüne Soße – Ochsenbrust wird beispielsweise gerne mit der Sauce verfeinert.

Weitere typisch hessische Gerichte sind gebackener Fisch oder Rippchen mit Kraut.

Hessischer Schmandkuchen und Frankfurter Kranz sind klassische süße Leckereien. Selbstverständlich sind sie beide sind auch in ganz Deutschland bekannt.

Über die hessischen Landesgrenzen hinaus populär ist der Ebbelwoi (Apfelwein), welcher zu vielen Speisen gereicht wird. Auch in Form von Apfelsaft oder als reines Produkt spielen Äpfel eine bedeutende Rolle.

Zum Ebbelwoi sehr gut passt zum Beispiel Handkäs mit Musik, also marinierter Handkäse. Grauburgunder, Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau werden im Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße angebaut und werden sehr gerne getrunken.

Wir hoffen, euch hat die kulinarische Reise durch Deutschland gefallen. Entweder ihr lasst euch nun in den verschiedenen Regionen bekochen oder kocht die typischen Gerichte zu Hause nach.